Das Ziel des Jakobswegs ist die Stadt Santiago de Compostela in Galicien, Nordspanien. Um dorthin zu gelangen gibt es unterschiedliche „Caminos“. Läuft man den ganzen Weg, ist man über einen Monat unterwegs. Da sich die meisten Leute jedoch gar nicht so viel Zeit nehmen können, laufen viele nur einzelne Etappen. Hi, ich bin Selina, Destinationsexpertin bei AbenteuerWege Reisen. Ich bin in 6 Wandertagen von Sarria nach Santiago auf dem berühmten „Camino Frances“ gewandert. Hinzu kommen noch ein An- & ein Abreisetag. Der Jakobsweg war ein lang gehegter Traum von mir. Hier möchte ich euch davon berichten.
Warum gerade der Jakobsweg?
Es gibt hierfür so viele Beweggründe wie es Pilger auf dem Jakobsweg gibt. Viele sind aus religiösen Gründen, Dankbarkeit oder nach einem bewegenden Erlebnis in ihrem Leben dort unterwegs. Andere erfahren den Grund vielleicht auch erst vor Ort. Es ist schwer zu beschreiben, wie diese Erfahrung auf jeden einzelnen wirkt. Man beginnt irgendwann, das „normale“ Leben zuhause zu vergessen und nur den Moment zu leben. Das einzige „Problem“ ist, wann man etwas zum Mittagessen bekommen wird und wie weit es noch zur nächsten Unterkunft ist. Dadurch bekommt man Abstand vom Alltag und kann über Neues nachdenken.
Die Tatsache, dass jeder Pilger das gleiche Ziel verfolgt, lässt einen sehr großen Zusammenhalt entstehen. Alle Pilger wünschen sich „Buen Camino“ beim Vorbeigehen und man trifft immer wieder dieselben Leute. Wenn man etwas offen ist, knüpft man schnell Kontakte und hat so die unglaubliche Chance, Menschen aus aller Welt kennen zu lernen. Dabei ist es auch egal, ob man mit dem Rucksack von der Haustür aus lospilgert und in Herbergen übernachtet oder ob man nur eine Etappe läuft, sein Gepäck transportieren lässt und im Hotel schläft. Jeder, der auf dem Camino läuft, ist ein Pilger. Es geht schließlich um die Erfahrungen, die sich hinter jedem einzelnen Fußabdruck verbergen.
Die Beschilderung und Wegbeschaffenheit
Der Jakobsweg ist sehr gut ausgeschildert, sodass man sich eigentlich nicht verlaufen kann. Gelbe Pfeile und Wegweiser aus Stein weisen durchgehend den Weg. Den Reiseführer habe ich ehrlich gesagt nur genutzt, um nachzusehen wo es die nächste Möglichkeit zum Mittagessen gibt.
Ich habe mir immer vorgestellt, dass der Camino über viele breite, helle Wege und auch immer wieder mal ein Stück an der Straße entlang verläuft. Deshalb waren meine Erwartungen an die Landschaft nicht sonderlich hoch, doch ich wurde eines Besseren belehrt. Man wandert oft durch Eukalyptuswälder – der Geruch, der einem dort in die Nase steigt ist schon ein Erlebnis für sich. Auch die Abschnitte an der Straße sind halb so wild, da dort kaum Verkehr ist und man trotzdem die Ruhe genießen kann. Mein Tipp: Schau dir am besten morgens den Streckenverlauf des Tages an. So kann man sehr gut abschätzen, wie viel Verpflegung und Wasser man mitnehmen muss oder wo es ganz gemütlich eine Einkehrmöglichkeit gibt. Es ist gut hier eine grobe Übersicht zu haben. Für den Rest des Tages braucht man auf dieser Etappe den Reiseführer kaum.
Typisch Galicien – Küche, Wein und Gastfreundschaft
Neben dem Wandern lernt man hier auch noch das schöne, ursprüngliche Galicien kennen. Egal was ich dort gegessen habe war ein pures Geschmackserlebnis, von Tortilla über Pulpo, Churros und eingelegtes Hähnchen war alles ein Traum. Auch die regionalen Weine und das galicische Bier sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Mein Tipp: Die Stadt Melide ist bekannt für ihre vielen „Pulperías“ - kleine Restaurants, in denen der lokale Tintenfisch nach typisch galicischem Rezept zubereitet wird – Sie sollten unbedingt davon kosten. In Arzúa wird ein Kuhmilchkäse hergestellt, für den die Stadt sehr bekannt ist. Die Spanier tragen nicht nur den typisch spanischen Stolz in sich, sondern sind auch äußerst gastfreundlich. Wenn Sie am Abend die lokalen Restaurants besuchen, sprechen Sie die Gastgeber ruhig auf die Küche an. Man wird Ihnen mit der herzlichen Art gerne einige Tipps geben.
Der Pilgerausweis - nur wer jeden Tag mind. 2 Stempel auf den letzten 100km sammelt, erhält in Santiago die Pilgerurkunde Credential. Obwohl ich nur eine relativ kurze Zeit auf dem Camino verbracht habe, bin ich nicht nur mit meiner „Compostela“ (der Pilgerurkunde), sondern auch mit einzigartigen Erinnerungen an schöne Orte, tolle Menschen und faszinierende Geschichten zurückgekehrt. Viele Pilger beschreiben den Jakobsweg als eine Art „Sucht“, da man immer wieder zurückkehrt. Wer weiß, wann ich wieder einen neuen „Camino“ aufnehmen werde? Mein Tipp: Die Atmosphäre vor der Kathedrale genießen. Viele Pilger kommen hier an, viele treffen sich (wieder) oder lernen sich kennen. Es ist eine unbeschreibliche Atmosphäre, was sich hier abspielt und es verleiht einem ein unglaubliches Gefühl, Teil davon zu sein. Eine Zusatznacht in Santiago ist auch auf jeden Fall empfehlenswert um die Reise entspannt ausklingen zu lassen, die Pilgermesse in Ruhe zu erleben und auch die Stadt zu erkunden.
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