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Welcher Jakobsweg ist der richtige für mich?
4 Minute(n) Lesezeit
19 Juli 2018
Welcher Jakobsweg ist der richtige für mich?

Der Jakobsweg zieht viele Wanderer in seinen Bann. Hier möchten wir Ihnen vorstellen, was die einzelnen Jakobswegrouten und -etappen voneinander unterscheidet und für sich besonders macht - Atmosphäre, Etappenorte, Landschaft. Wir hoffen, Ihnen damit einen kompakten Überblick und eine Entscheidungshilfe bei der Suche nach Ihrer passenden Pilgerreise geben zu können.

Camino Francés - der traditionelle Jakobsweg

Auf rund 800 km führt der berühmteste Jakobsweg von den Pyrenäen quer durch Nordspanien bis nach Santiago de Compostela. Nicht erst seit Hape Kerkelings Buch „Ich bin dann mal weg“ genießt der historische Pilgerweg große Bekanntheit, denn er entstand bereits im Hochmittelalter. Heute ist er mit einer umfangreichen Infrastruktur für Durchreisende und einer besonderen Atmosphäre durch die allgegenwärtige Pilgergeschichte und -symbolik aufgeladen.

Jakobsweg: Die letzten 100 km: Sarria - Santiago

Wenn Sie in diese Pilgeratmosphäre eintauchen möchten und Ihre Urkunde, die Compostela, in Santiago erhalten möchten, jedoch gerade nicht ausreichend Zeit oder Ausdauer für den ganzen Weg haben, dann ist womöglich der letzte Abschnitt des Camino Francés ab Sarria interessant für Sie: Auf den letzten einhundert Kilometern treffen verschiedene Routen des Jakobsweges zusammen, alle mit dem gemeinsamen Ziel: Santiago de Compostela. Die Pilgerhauptstadt ist nur ein Highlight der Reise. Unterwegs genießt man eine gute (touristische) Infrastruktur mit zahlreichen Restaurants und Geschäften am Wegesrand und erlebt das grüne Galicien mit seiner sanften Hügellandschaft und vielen Gutshöfen. Wer möchte, kann seine Erlebnisse fast immer mit anderen Pilgern teilen - auf den letzten 100 km geht es stets gesellig zu, weshalb der Abschnitt auch für Alleinreisende zu empfehlen ist. 

In unserem Blogbeitrag über die letzten 100 km vergleichen wir von allen Routen die letzten Etappen und helfen dabei Antworten auf die Frage zu finden wie viele Tage sollte man einplanen und vieles mehr, das Sie über die letzte Etappe wissen sollten! Hier nachlesen. 

Die letzten 100 km des Camino Francés führen von Sarria bis Santiago

Etappen 1 & 2: St. Jean Pied-de-Port bis Burgos

Wenn Sie jedoch eine weniger touristische, ruhigere Alternative suchen, dann hören Sie sich doch mal an, was die ersten beiden Etappen des Klassikers zu bieten haben: Der ursprüngliche Jakobsweg beginnt in den Ausläufern der Pyrenäen und führt Sie zu Anfang auf einer anspruchsvolleren Etappe durch das Gebirge, mit atemberaubenden Ausblicken über Täler und Berge. Nach wenigen Tagen erreicht man dann Pamplona, eine der aufregendsten Städte in Nordspanien. Die täglichen Wanderungen führen durch abwechslungsreiche Landschaften. Zunächst durchwandert man Wald und Gebirge, später dann durch das idyllische Rioja-Weinbaugebiet über rote Erde, entlang ruhiger Getreidefelder. Zudem wechseln sich gemütliche Dörfer mit lebhaften, historischen Städten wie Burgos und Logroño ab. Hier kann man einen schönen Wandertag standesgemäß mit Tapas und einem Glas Rioja-Wein ausklingen lassen. Tendenziell ist auf den ersten beiden Etappen des Camino Francés am wenigsten los. Doch auf dem Hauptweg trifft man immer wieder andere Wanderer und kann so die bunten Abende mit Menschen aus der ganzen Welt ausklingen lassen. Doch auch diejenigen, die Stille und Ruhe suchen, können auf diesem vielseitigen Pilgerweg fündig werden. 

Abwechslungsreiche Landschaft und gemütliche Orte auf den ersten beiden Etappen des Jakobsweges

Die Jakobswege in Portugal

In den letzten Jahren haben sich auch in Portugal verschiedene Jakobswege etabliert. Ich möchte Ihnen an dieser Stelle zum einen die Route entlang des rauschenden Atlantiks und zum anderen die historische Variante durch das portugiesische Hinterland vorstellen: Beide Wegverläufe starten in Porto. Mit dem Flugzeug gibt es aus dem deutschsprachigen Raum viele (zum Teil sehr günstige) Direktflüge. Die Stadt am Douro ist eine wahrhafte Perle mit der historischen Altstadt, die in Hanglage über dem Fluss und der Uferpromenade thront, dem mediterran-entspannten Flair und der markanten Bogenbrücke als Kontrast dazu. Von dort aus führt der Jakobsweg entweder entlang der Atlantikküste oder durch das portugiesische Inland. Beide Routen vereinigen sich an der Meeresbucht von Vigo und führen auf einer gemeinsamen Strecke bis nach Santiago.

Portugiesischer Jakobsküstenweg: Porto - Santiago

Die ersten rund 160 km des Küstenweges führen, vorwiegend auf Holzstegen über dem Sandstrand, entlang des Meeres. Der Atlantik verleiht dem Weg einen ganz besonderen Charakter und man bekommt hier quasi eine Küstenwanderung kombiniert mit der Pilgeratmosphäre geboten. Die Wanderungen verlaufen größtenteils recht flach und sind somit auch für Wander- bzw. Pilgeranfänger zu empfehlen. Durch die erfrischende Atlantikbrise sind außerdem auch die teils recht hohen Temperaturen sehr erträglich. Höhepunkte der Route sind unter anderem die Ausblicke über die Küstendörfer und Meeresbuchten von der imposanten Wallfahrtskirche Santa Luzia in Viana do Castelo oder dem Monte Santa Tegra an der portugiesisch-spanischen Grenze. 

Entlang der Atlantikküste geht es auf diesem portugiesischen Jakobsweg von Porto nach Norden

Portugiesischer Jakobsweg: Porto nach Santiago

Der Caminho Português galt lange Zeit als Geheimtipp, mittlerweile ist er aber auch einem breiteren Publikum bekannt. Dennoch ist er noch immer eine entspanntere Alternative zum gelegentlich etwas überlaufenen Camino Francés. Im Gegensatz zum klassischen Camino Francés, bietet der portugiesische Weg auf deutlich kürzerer Strecke eine extrem abwechslungsreiche und attraktive Landschaft mit Wäldern, Weinbaugebieten, Flussdeltas und kleinen Gebirgszügen. Man durchwandert das ursprüngliche Hinterland, wo man die enorme portugiesische Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit erfährt. In jedem kleinen Dorf gibt es Cafés, in denen man zur Pause einkehren und bei einem günstigen Espresso und köstlichen Pastéis de Nata entspannen kann. Höhepunkte sind die Festungsstädte Barcelos, Valença und Tui sowie die antike römische Bogenbrücke in Ponte de Lima. 

Bildausschnitte vom Jakobsweg in Portugal

Santiago nach Finisterre

Der Aussage, dass alle Jakobswege in Santiago enden, würden viele Pilger wohl widersprechen: Nach der doch recht lebendigen Atmosphäre in Santiago de Compostela suchen viele von ihnen noch einmal die Entschleunigung, einen ruhigen Abschluss ihres Pilgerabenteuers und eine Gelegenheit, das Erlebte noch einmal Revue passieren zu lassen. Sie wählen deshalb die Verlängerung ihres Jakobsweges und wandern die 92 km von Santiago bis nach Finisterre. Dort ist das geheime Ende jedes Pilgerweges und das sogenannte „Ende der Welt“. Hier empfindet man unumgänglich ein Gefühl am Ziel angekommen zu sein. Weiter nach Westen geht es nicht mehr und der 0-km-Stein symbolisiert zudem, dass ab hier ein neuer Weg, in welche Richtung auch immer, eingeschlagen wird. Die Atmosphäre bewegt sich dementsprechend zwischen Melancholie und Euphorie, zwischen Wehmut und Ausgelassenheit. Im Fischerdorf Finisterre treffen Urgemütlichkeit und Geschäftigkeit durch die Mischung aus Einheimischen und Pilgern aufeinander. Der "kleine" Jakobsweg nach Finisterre ist eine ideale Verlängerung einer Pilgerreise, die normalerweise in Santiago enden würde. Aber auch für alle, die etwas weniger Wandererfahrung oder Zeit mitbringen, aber dennoch die Pilgeratmosphäre beim Wandern durch die tolle Küstengebirgslandschaft hin zum Meer aufsaugen möchten, ist der Weg empfehlenswert. 

Das "Ende der Welt" in Finisterre - eine beliebte Verlängerung des Jakobsweges Das "Ende der Welt" in Finisterre - eine beliebte Verlängerung für den Jakobsweg

Der Leuchtturmweg: Küstenwandern zum Ende der Welt

Auch der Camino dos Faros, der Leuchtturmweg, führt nach Finisterre. Durch Nordspanien geht es entlang der wilden Atlantikküste, der Costa da Morte, über goldgelbe Strände und schroffe Felsklippen bis ans Kap Finisterre. Unterwegs passiert man zahlreiche einsame historische Leuchttürme. Zwar ist der Camino dos Faros kein klassischer Jakobsweg, jedoch ist er eine anspruchsvollere Alternative für erfahrenere Wanderer. Am Ende führt er auch ein Stück auf dem mit gelben Pfeilen gekennzeichneten Camino zum Pilgerort Finisterre. 

Schroffe Klippen, goldgelbe Sandstrände und historische Leuchttürme - der Camino dos Faros

Wir hoffen, dass Sie dieser kleine Bericht inspiriert und informiert hat! Die meisten der geschilderten Eindrücke beruhen auf unseren Erfahrungen. Man wird jedes Mal aufs Neue von der besonderen Pilgeratmosphäre überwältigt. Egal für welchen Weg Sie sich entscheiden - wir sind uns sicher, dass Sie ein unvergessliches Erlebnis haben werden und wir wünschen Ihnen allzeit einen „Buen Camino!“ Vielleicht sehen wir uns ja bald vor der Kathedrale in Santiago oder am Kap Finisterre...

Buchen Sie jetzt Ihr nächstes Camino-Abenteuer oder kontaktieren Sie unser Expertenteam, sie helfen Ihnen gerne!

Klara Becker

Geschrieben von

Klara Becker
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