In den schönsten Monaten des Jahres besteht auch die größte Gefahr sich beim Wandern einen Zeckenbiss zuzuziehen. Mit guter Vorbereitung und den richtigen Vorsichtsmaßnahmen kommt man aber meist zeckenfrei durch den Sommer.
Wie schütze ich mich vor Zeckenbissen?
Zecken lieben Feuchtigkeit und warten gerne in Büschen oder Gräsern am Wegesrand darauf, sich am Körper eines Wanderers festzuklammern, um sich dann mit Blut vollzusaugen. Es ist daher empfehlenswert, lange Kleidung zu tragen und die Hosenbeine in die Socken zu stecken. Dies fällt an warmen Tagen nicht immer leicht, schützt allerdings gleichzeitig gegen Sonnenbrand. Vermeiden Sie hohes Gras und bleiben Sie auf markierten Wegen ohne viel Bodenbewuchs, denn Zecken können weder springen noch fliegen. Helle Kleidung hilft dabei, die kleinen achtbeinigen Insekten leichter aufzufinden. Sie suchen sich nämlich am liebsten warme Stellen am Körper mit dünner Haut wie Nacken, Kniekehlen oder Bauchnabel. Insektenabweisende Sprays zu verwenden oder seine Kleidung mit diesen zu imprägnieren ist ebenfalls hilfreich. Sofort nach der Wanderung und auch am nächsten Tag sollte man den ganzen Körper sorgfältig nach Zecken absuchen, denn einen Zeckenbiss spürt man meist nicht. Vergessen Sie dabei auch nicht Ihre vierbeinigen Begleiter. Diese können die kleinen Plagegeister ja nicht so gut selbst entfernen.
Wie entfernt man eine Zecke am sichersten?
Wenn es zu einem Zeckenbiss gekommen ist, sollten Sie die Zecke so schnell wie möglich vollständig entfernen. Dies können Sie mithilfe einer speziellen Zeckenzange, Zeckenkarte (praktisch, da sie in die Geldbörse passt) oder einer Pinzette tun. Probieren Sie einfach aus, mit welchem Gerät Sie besser zurechtkommen. Greifen Sie das Insekt hautnah und entfernen Sie es langsam und kontrolliert, also weder drehen noch mit einem Ruck herausziehen. In der Regel braucht man danach keine weiteren Auswirkungen zu befürchten. Desinfizieren Sie die Stelle aber vorsichtshalber und behalten Sie sie zur Sicherheit im Auge. Mit einem Zeckenschnelltest aus der Apotheke kann anhand der entfernten Zecke außerdem innerhalb von Minuten festgestellt werden, ob und mit welcher Krankheit sie infiziert war. Versuchen Sie lieber nicht, der Zecke mit Mitteln wie Alkohol, Öl oder Nagellack auf den Leib zu rücken. Dies verzögert nur ihre schnellstmögliche Entfernung.
Was tun, wenn der „Zeckenkopf“ stecken bleibt?
Bei dem vermeintlichen Zeckenkopf handelt es sich eigentlich um einen Teil des Stechapparats der Zecke. Sie beißt nämlich nicht, sondern sticht (wir gehen hier nach dem gängigen Sprachgebrauch). Bei einer Zeckenentfernung kann es immer einmal vorkommen, dass der Blutsauger nicht vollständig entfernt wird. Dies ist aber normalerweise unproblematisch, da der Fremdkörper nach einiger Zeit von selbst abfällt. Gut zu wissen: Eine Zecke kann eigentlich nicht falsch entfernt werden, man sollte sie nur nicht stark quetschen, um das Risiko einer Infektion zu minimieren. Entfernen Sie die Zecke lieber so bald wie möglich selbst als bis zum Arzttermin am nächsten Tag abzuwarten, da das Infektionsrisiko steigt, umso länger sich die Zecke festgesaugt hat.
Wie groß ist die Gefahr, sich durch Zecken mit Krankheiten zu infizieren?
Zecken können eine Reihe von Krankheitserregern in sich tragen, wobei zu den häufigsten und gefürchtetsten die Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gehören. Wenn man sich an die oben genannten Tipps hält, ist die Ansteckungsgefahr überschaubar. Bei den folgenden Krankheiten gilt es jedoch besondere Vorsicht walten zu lassen.
Welche Symptome hat Lyme-Borreliose?
Borreliose ist eine durch Zecken übertragene Bakterieninfektion. Falls sich die betroffene Stelle stark rötet (die sogenannte Wanderröte) sollte man zur Sicherheit zeitnah einen Arzt vor Ort aufsuchen. Auch Kopf- und Muskelschmerzen, Müdigkeit und Fieber können ein Anzeichen einer Borrelien-Infektion sein. Obwohl diese Krankheit nicht ansteckend ist, ist auch nicht mit ihr zu spaßen, denn es kann zu Hirnhaut- und Gelenkentzündungen oder Nervenlähmungen kommen. Eine frühzeitige Behandlung mit Antibiotika wird daher empfohlen.
Wann handelt es sich um Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)?
FSME ist eine Vireninfektion, bei der grippeähnliche Symptome auftreten können, jedoch in der Regel keine Hautrötung. Im Vergleich zur Lyme-Borreliose können keine Antibiotika eingesetzt werden. Es gibt allerdings eine Impfung, die bei Reisen in Regionen mit vielen infizierten Zecken durchaus sinnvoll ist. Sie können sich auch online zu besonders gefährdeten Regionen informieren. Grundsätzlich gilt: lassen Sie sich am besten frühzeitig vor der Reise medizinisch beraten, damit Sie beruhigt in Ihren Wanderurlaub starten können.