Passend zum Saisonstart unserer Wanderreisen in den Bergen haben wir für Sie hier einige Informationen über das Bergwetter zusammengestellt:
Generell ist die beste Reisezeit für eine Bergtour zwischen Mitte Juni bis Mitte September, da hier die Wahrscheinlichkeit am höchsten ist, dass man sonnige Tage erwischt. Außerdem kann man davon ausgehen, dass weniger Altschnee liegt oder kaum neuer Schnee fällt, so dass die Wege gut passierbar sind.
Das Wetter in den Bergen ist so vielfältig wie alpine Landschaften selbst und auf diese wechselhaften Gegebenheiten muss man sich einstellen. Temperaturunterschiede in den Alpen zwischen Tal und Berg können enorm sein. Laut Deutschem Alpenverein beträgt die Temperaturschwankung bei 1000m Höhenunterschied durchschnittlich ca. 7°C. Je nach Wetterlage kann es mehr oder weniger sein. Bedenken Sie dies bei Ihrer Kleiderwahl und beim Packen Ihres Tagesrucksacks. Da in den Bergen die Luftschicht dünner ist, nimmt die Strahlung pro 1000m um etwa 15-20% zu. Daher spielt auch Ihr Sonnenschutz bei Wanderungen eine wichtige Rolle.
Unsere Tipps rund ums Alpenwetter
Bei Reisen in den Bergen durchwandern Sie oft völlig unterschiedliche Klimazonen und das Wetter in den Alpen wechselt sehr schnell. Auch bei schönstem Bergwetter am Morgen muss man immer mit plötzlichen Wetter- und Temperaturstürzen rechnen.
>>> Es liegt in Ihrer Verantwortung täglich vor Beginn Ihrer Wanderung den lokalen Wetterbericht zu prüfen.
Meist sind Ihre Gastgeber bestens über die aktuelle Wetterlage informiert und helfen Ihnen gerne weiter. Neben gängigen Webseiten wie www.wetteronline.de mit nützlichem Wetterradar, können Sie sich auch auf der Seite des Alpenvereins über das Bergwetter informieren: www.alpenverein.de/DAV-Services/Bergwetter.
Auf www.meteoalarm.org werden Warnungen vor extremen, gefährlichen Wettererscheinungen angezeigt.
Beobachten Sie auch während Ihrer Etappe Veränderungen der Wetterlage.
>>> Manche Wanderungen sollten aufgrund ihrer Wegbeschaffenheit nicht bei Regen begangen werden, z.B. wegen Rutschgefahr oder schlechter Sicht.
Vermeiden Sie nach Möglichkeit ausgesetzte Stellen und schmale Pfade. Wenn Sie von starkem Regen überrascht werden, kehren Sie bei anhaltender Wetterlage und je nach Fortschritt Ihrer Wanderung ggfs. um oder steigen Sie frühzeitig ab. Seien Sie besonders vorsichtig, laufen Sie konzentriert und achten Sie auf das Terrain. Nutzen Sie Wanderstöcke für einen besseren Halt.
Gewitter
Insbesondere zwischen Mai und August ist die Gewittergefahr in den Bergen am größten und es gibt eine hohe Neigung zu nachmittäglichen Wärmegewittern. Oft kann man aufziehende Gewitter auf der anderen Seite eines Gebirgskammes gar nicht erkennen. Besonders an heißen Tagen entlädt sich die aufgestaute Hitze oft in schweren Wärmegewittern am Nachmittag.
>>> Es ist daher immer ratsam, früh aufzubrechen.
Der frühe Vogel fängt den Wurm und er kommt meist auch trocken in der Unterkunft an. Frühstück ist in den meisten Alpen-Unterkünften in der Regel ab 07:00/07:30 Uhr möglich. Wir empfehlen einen frühen Start.
>>> Unternehmen Sie keine langen Touren bei angekündigter Gewitterlage für den geplanten Zeitraum Ihrer Wanderung.
In diesem Fall bietet es sich an, die Etappe mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu überspringen und ggfs. am Zielort eine Rundwanderung zu unternehmen, wenn dort das Wetter besser ist. Lokale Touristeninformationen können Ihnen bei der Auswahl einer alternativen Wanderung helfen.
>>> Was tun bei aufziehenden Gewittern unterwegs?
Gewitter in den Bergen können sehr gefährlich sein und Sie sollten niemals bei Gewitter in ungeschütztem Gelände unterwegs sein. Wenn Sie doch von einem Gewitter überrascht werden, drehen Sie je nach Fortschritt Ihrer Wanderung, notfalls um.
Unsichere Orte bei Gewittern sind ausgesetzte Grate und Erhebungen wie Gipfelkreuze und Felstürme, Waldränder, Nischen in/unter freistehenden Felsblöcken oder freistehende Bäume.
Halten Sie sich außerdem von allen wasserführenden Bereichen und seilversicherten Steigen fern. Darüber hinaus deponieren Sie alle metallenen Ausrüstungsgegenstände wie Steigeisen mit ausreichend Abstand.
Stattdessen: Erste Wahl, sofern möglich: eine Schutzhütte, möglichst mit Blitzschutzanlage. Statt unter einem freistehenden Baum ist es besser, sich mitten im Wald aufzuhalten oder in Mulden von freien Bergwiesen. Auch Felshöhlen können Schutz bieten, dort sollten Sie aber mindestens 1,5 Meter Abstand zur Felswand halten. Bei einem Gewitter sollte der Abstand zwischen den Tourenpartner:innen vergrößert werden.
Falls sie doch in ungeschütztem Gelände sind und keine andere Wahl haben, nehmen Sie eine Schutzposition ein: Dazu kauern Sie sich mit geschlossenen und angezogenen Beinen am besten auf eine isolierende Unterlage (z.B. einen trockenen Rucksack). Je weniger Kontaktfläche zum Boden besteht, desto geringer ist die Gefahr von Kriechströmen. Legen Sie metallene Ausrüstungsgegenstände (z.B. Wanderstöcke) ein gutes Stück von Ihnen entfernt ab.
Das allerwichtigste, egal was passiert: Ruhe bewahren!
Ausrüstung für jede Wetterlage in den Bergen
Es ist unabdingbar bei einer Wanderung in den Bergen für jedes Wetter gerüstet zu sein:
Am besten stecken Sie Ihre wasserdichte Regenjacke und Regenhose für alle Fälle immer in Ihren Tagesrucksack, damit Sie sie bei plötzlich auftretenden Schauern zur Hand haben. Diese schützen Sie übrigens nicht nur bei Regen, sondern funktionieren in der Regel auch als Windstopper, wenn Sie an eine exponierte Stelle gelangen. So können Sie auch verhindern, dass Sie auskühlen. Wenn sich in den Alpen der Himmel mit Wolken zuzieht, kommt es nicht selten vor, dass Sie selbst durch die Wolken hindurchlaufen. Empfehlenswert ist es außerdem eine kleine Rettungsdecke im Gepäck zu haben. Falls die Temperaturen fallen, können Sie sich so gegen die Kälte schützen.
Wenn Sie gut vorbereitet und informiert sind, brauchen Sie sich keinerlei Sorgen zu machen. Aufmerksamkeit ist in den Bergen sowieso immer gefordert. Wir wünschen Ihnen eine sichere und vor allem wunderschöne Reise in den Bergen! Stöbern Sie in unserer großen Auswahl an individuellen Wanderreisen in den Bergen.