Der Camino Portugués de la Costa ist ein einer der beliebtesten Pilgerwege, der entlang der Atlantikküste Portugals und Spaniens führt. Er bietet Pilgern die Möglichkeit, nicht nur die spirituelle Reise zu genießen, sondern auch atemberaubende Landschaften und charmante Städte entlang des Weges zu entdecken. Entlang der Route gibt es viele Möglichkeiten für Zusatznächte und besondere Aktivitäten, die die Reise unvergesslich machen und Einblicke in die Kultur und Geschichte der Region bieten. Einige dieser Highlights möchten wir euch heute gerne vorstellen:

Die Basilika Santuario de Santa Luzia in Viana do Castelo

Viana do Castelo ist eine der faszinierendsten Städte Nordportugals und ein Höhepunkt auf dem Küstenweg Camino Portugués. Hoch über der Stadt thront das Santuario de Santa Luzia, eine prächtige Basilika auf dem gleichnamigen Hügel Santa Luzia. Diese Kirche, die an das Sacré Coeur in Paris erinnert, bietet nicht nur architektonische Schönheit, sondern auch einen spektakulären Panoramablick über die Stadt, die umliegenden Wälder, den Fluss Lima und die weite Küste. Der Aufstieg zur Basilika kann entweder zu Fuß oder mit der Standseilbahn (Tickets können direkt vor Ort erworben werden) erfolgen, eine beliebte Option für Pilger, die sich eine kleine Pause von der Wanderung gönnen möchten.

Die Basilika selbst beeindruckt durch ihre Mischung aus neobyzantinischen und romanischen Stilelementen. Im Inneren zieht das bunte Glasfenster in der Kuppel die Blicke auf sich und schafft ein eindrucksvolles Spiel aus Licht und Farbe. Viele Pilger und Besucher erleben diesen Ort als spirituell und inspirierend. Der Blick von Santa Luzia reicht bei klarem Wetter weit über das Meer und die umliegende Landschaft und bietet eine ideale Gelegenheit, innezuhalten und die Schönheit der Region auf sich wirken zu lassen, bevor man auf dem Camino weiterwandert.

Busfahrt zu Monte de Santa Trega mit seinen keltischen Ruinen

Nach der Überquerung der portugiesisch-spanischen Grenze entlang des Flusses Minho erreichen die Pilger die spanische Küstenstadt A Guarda. Ein besonderes Erlebnis in dieser Region ist der Besuch des Monte de Santa Trega, eines nahe gelegenen Hügels, auf dem sich die beeindruckenden Überreste einer alten keltischen Siedlung befinden. Die archäologische Stätte ist bekannt für ihre gut erhaltenen Ruinen aus dem 1. Jahrhundert v. Chr., die von der einzigartigen frühen Kultur der Region zeugen. 

Für Pilger, die in A Guarda übernachten, wird ein bequemer Busausflug angeboten. Der Bus fährt vom Hotel aus direkt zum Monte de Santa Trega. Die geführte Tour gibt einen Einblick in das Leben der keltischen Stämme, die einst in dieser Region siedelten. Die ovalen Steinhäuser und die Siedlungsstrukturen sind heute noch gut erkennbar und Informationstafeln entlang des Weges geben Einblick in die Geschichte und Bedeutung dieses Ortes. Neben der kulturhistorischen Bedeutung bietet der Monte de Santa Trega auch einen fantastischen Ausblick auf das Meer und die umliegende Küste, der verständlich macht, warum die Kelten diesen strategisch wichtigen Ort wählten.

Baiona lädt zu einem abwechslungsreichen Ruhetag ein

Baiona, eine malerische Hafenstadt an der galicischen Küste, ist eine beliebte Etappe auf dem Portugiesischen Küstenweg und bietet Pilgern und Besuchern eine Vielzahl von Aktivitäten. Die Stadt ist bekannt für ihre entspannte Atmosphäre, ihr maritimes Flair und ihre historische Bedeutung, denn Baiona war der erste europäische Ort, der von der Entdeckung Amerikas erfuhr, als die La Pinta, eines der Schiffe von Christoph Kolumbus, 1493 hier anlegte. Heute können Besucher den Nachbau der Pinta im Hafen besichtigen und in eine historische Epoche eintauchen. Das schwimmende Museum bietet spannende Einblicke in die Welt der Seefahrt und die Abenteuerlust, die diese Küstenregion seit Jahrhunderten prägt.

Ein weiteres Highlight von Baiona ist die Burg Monterreal, die auf einer Landzunge thront und majestätisch über die Stadt blickt. Die Festung stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist von massiven Steinmauern umgeben, die dem Besucher die Geschichte und die Wehrhaftigkeit vergangener Zeiten vor Augen führen. Inzwischen wurde die Anlage in ein luxuriöses Parador-Hotel umgebaut, doch ein Rundgang entlang der Festungsmauern ist nach wie vor möglich. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick auf die galicische Küste, die vorgelagerten Cíes-Inseln und die umliegenden Strände. Ein Spaziergang auf den gut erhaltenen Festungsmauern, umgeben von der Meeresbrise und dem Rauschen der Wellen, ist ein besonderes Erlebnis und ein Moment der Ruhe und Besinnung.

Die historische Altstadt von Baiona lädt mit ihren engen, kopfsteingepflasterten Gassen, jahrhundertealten Steinhäusern und gemütlichen Plätzen zum Erkunden ein. Zahlreiche Cafés, Bars und traditionelle Restaurants bieten regionale Spezialitäten an, darunter fangfrische Meeresfrüchte, die zu den besten Spaniens zählen. Ein besonderes kulinarisches Erlebnis ist der Pulpo a la Gallega (galicischer Tintenfisch), der mit Kartoffeln und grobem Salz serviert wird - ein echter Klassiker der galicischen Küche. Auch die einheimischen Weine, wie der berühmte Albariño, können in gemütlicher Atmosphäre genossen werden.

Für Strand- und Naturliebhaber bietet Baiona auch wunderschöne Strände wie den  und den Praia de Santa Marta. Diese Strände sind ideal für ein erfrischendes Bad im Meer oder einen entspannten Tag am Wasser. Die Küste von Baiona ist bekannt für ihre sauberen, weißen Sandstrände und das klare Wasser, das vor allem in den Sommermonaten viele Besucher anzieht. Die Promenade entlang der Küste ist ideal für einen Spaziergang mit Blick auf das Meer und die Inseln im Hintergrund.

Wer etwas mehr Zeit in Baiona hat, kann auch Ausflüge in die Umgebung unternehmen. Ein Highlight sind die Cíes-Inseln, die man von Baiona aus mit dem Boot erreichen kann. Die Inselgruppe gehört zum Nationalpark Islas Atlánticas und beeindruckt mit unberührten Stränden und kristallklaren Buchten. Ein Besuch der Cíes-Inseln ist ein echtes Naturerlebnis und eine Möglichkeit, die wildromantische Seite Galiciens kennen zu lernen.

Eine Tour auf den Dächern der Kathedrale von Santiago de Compostela

Nach vielen Kilometern auf einem der Jakobswege und der Ankunft in Santiago de Compostela erwartet die Pilger ein ganz besonderer Höhepunkt: die Dachbesichtigung der Kathedrale von Santiago. Die Kathedrale ist das spirituelle und architektonische Zentrum des Jakobsweges und zieht mit ihrer imposanten Fassade und dem prachtvollen Innenraum seit Jahrhunderten die Pilger in ihren Bann. Doch die Möglichkeit, die Dachterrassen der Kathedrale zu besuchen, ist ein einzigartiges Erlebnis, das vielen Pilgern einen ganz neuen Blick auf Santiago und die Kathedrale eröffnet.

Die Tour führt über schmale Treppen auf die Dächer der Kathedrale, wo die Pilger nicht nur den beeindruckenden Blick über die Altstadt und die umliegende Landschaft genießen können, sondern auch ein Gefühl dafür bekommen, wie monumental das Bauwerk wirklich ist. Die filigranen Steinmetzarbeiten, die Türme und das Hauptportal lassen sich aus dieser Perspektive besonders eindrucksvoll bewundern. Während der Führung erfahren die Besucher interessante Details zur Geschichte des Doms, zur Architektur und zur Bedeutung dieses wichtigen Wallfahrtsortes.

Die spirituelle Bedeutung von Santiago de Compostela und die Erfüllung, die mit der Vollendung des Jakobsweges einhergeht, sind von den Dächern aus besonders intensiv zu spüren. Hier endet die Reise vieler Pilger, die nicht nur die Strecke, sondern auch den inneren Weg der Pilgerschaft bewältigt haben. Für viele ist der Blick von den Dächern der Kathedrale ein Moment der Besinnung, der Dankbarkeit und des Stolzes - ein unvergesslicher Abschluss eines jeden Caminos. Achtung: Tickets sollten unbedingt im Voraus gebucht werden.

Möchtest auch du die wunderschöne Küstenlandschaft, spirituelle Erfahrung des Jakobsweges, sowie die Kultur, Geschichte und Schönheit Nordportugals und Galiciens für dich entdecken? Unsere Kollegen und Kolleginnen unterstützen dich gerne bei der Planung deiner Wander- und Pilgerreise.